Traditionelle europäische Medizin
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Ich begreife mich als Arzt der fünf Sinne, mit Hirn und Herz.
Das heißt: Arzt bin ich auch ohne technische Hilfsmittel

Zur Abgrenzung von Naturheilverfahren und zur Legitimierung der “Wissenschaftlichkeit” wird oft von der “Schulmedizin” gesprochen. Ich spreche lieber von der traditionellen europäischen Medizin, in deren Schultradition ich ausgebildet wurde.

Die antike Medizin wurde vor 2500 Jahren von den Griechen und Römern geprägt. Viele der damaligen Überlegungen bilden die Grundlagen der modernen Medizin. Der Gründervater dieser Naturphilosophie, Hippokrates (460-370 v.Chr.), war ein Philosoph und Sammler von Heilverfahren. Von ihm stammt die Säftelehre, nach welcher der Körper im Ausgleich der vier Elemente Feuer, Luft, Erde und Wasser steht. Der Hippokratische Eid war bis vor wenigen Jahren noch Standeseid aller Ärzte.

Die Säftelehre wurde durch Galen von Pergamon (129 - 199 n.Chr.) weitergeführt und so Aderlaß, Abführen, Erbrechen und Wassertreibung als therapeutische Maßnahmen eingesetzt. Sein Verdienst ist es, den Organen erstmals bestimmte Funktionen zugeschrieben zu haben. Auch wurden zu dieser Zeit schon erste Experimente an Tieren vorgenommen.

Dann folgte eine dunkle Zeit. Die römisch-katholische Kirche verhinderte den weiteren Wissensgewinn durch Verbot von Sektionen, Vernichtung der griechischen Lehrbücher und forcierte so die Rückkehr zur religiös fundierten Medizin. Da zu dieser Zeit die Araber der medizinischen Forschung aufgeschlossen blieben, ist die antike Medizin noch teilweise in arabischen Übersetzungen erhalten. Die großen medizinischen Fakultäten entstanden deshalb in Süditalien und Südspanien, also nahe an der Grenze zur arabischen Kultur.