Kreuzverhör
Empfang
Wartezimmer
Sprechzimmer

Wie war das mit den kindlichen Vorstellungen vom Arztsein, als das Studium anfing? War das auch noch so verlockend?

 Leider nicht. Ich kam mir ziemlich dumm vor, und die Fächer bis zum Physikum, die haben mich schon stark belastet, weil sie mich nicht sonderlich interessierten. Da war ich auch kurz davor, den Beruf hinzuwerfen. Aber nach dem Physikum kamen dann die klinischen Fächer, und da war dann die Kommunikation mit den Menschen spürbar. Und von da an hat’s mir einen Heidenspaß gemacht. Ich war immer Praktiker, deswegen bin ich ja auch Allgemeinpraktiker geworden.

 Mußten Sie Lehrgeld bezahlen?

 Klar, und nicht wenig. Wenn du jung bist als Arzt, bist du ja erstmal der Überzeugung, du weißt alles. Und wenn der Patient dir nicht glaubt, dann kannst du nicht begreifen, warum der nicht das macht, was du ihm rätst. Irgendwann stellst du fest, er hat die Medikamente ja auch gar nicht genommen, das hat er dir vorgeschwindelt. Und dann wirst du als junger Arzt erstmal sauer und sagst : Na gut, soll er doch machen, was er will. Oder man setzt sich mit den Patienten auseinander.

Als nächste Phase kommt dann, daß du enttäuscht bist: Du verzichtest auf Freizeit, du fährst durch die Gegend, deine Kinder vernachlässigst du wegen der Patienten und kriegst gesagt - ich hab mir doch einen andern Arzt ausgesucht und das, was Sie gemacht haben, interessiert mich nicht mehr. Das ist dann die Phase der Enttäuschung. Nach all dem ist die wirkliche Lehrzeit vorbei. Dann bist du Arzt.

Was muß der Patient mitbringen?

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